Ein Mitarbeiter von Anka Madagascar schließt einen neuen Strommast an.
Im Dorf Mangily entsteht das größte der fünf solaren Mini-Grids: die 400 kWp Solaranlage wird mit der 1.344 kWh großen Lithium-Ionen Batterie fünf umliegende Dörfer mit sauberem Strom versorgen
Um die fünf Dörfer um Mangily zu versorgen müssen kilometerweise neue Stromkabel und Leitungen verlegt werden.
Mitarbeiter von Anka Madagascar beim Verlegen neuer Stromkabel.
Ingenieur:innen von Anka Madagascar besprechen die Auslegung der neuen Stromnetze.
Anka Madagascar Mitarbeiterinnen informieren die Dorfbewohner:innen über das solare Mini-Grid Projekt und erklären die Technologie.
Zusammenfassung
Gesamteinsparung :
1.000 Tonnen CO₂ pro Jahr
Technologietransfer :
Solare Mini-Grids“: Photovoltaik-Module speisen in neu aufgebaute Verteilnetze und versorgen somit ländliche Dörfer. Lithium-Ionen-Batterien ermöglichen auch nachts eine Stromversorgung.
Lokale Umwelt :
Weniger CO2- und Feinpartikelausstoß
Weitere Vorteile :
Über 20.000 Menschen aus zehn Dörfern haben endlich einen zuverlässigen Zugang zu sauberen und günstigen Strom, Verringerung der Abhängigkeit von Ölimporten, Förderung der Solarbranche in der Region
Projektpartner :
Anka Madagascar S.A.; autarsys Madagascar
Madagaskar ist der größte Inselstaat Afrikas und die viertgrößte Insel der Welt. Mit umgerechnet 440 US-Dollar¹ im Jahr liegt das jährliche Bruttonationaleinkommen pro Kopf weit unter dem Durchschnitt der anderen afrikanischen Staaten südlich der Sahara. Nur etwa 15% der Madagass*innen haben einen Stromanschluss, auf dem Land sind es nur knapp 7%². Das Kochen mit Feuerholz und Kohle sowie die gängige Praxis von Brandrodungen tragen leider zu der rasanten Entwaldung der Insel bei: zwischen den Jahren 1950 und 2000 sind bereits 40% der Waldfläche verschwunden, begleitet von einer Reduzierung des „Kernwaldes“ um fast 80%³ (über ein Kilometer von einem Nichtwaldrand entfernt).
atmosfair finanziert seit 2019 mehrere erneuerbaren Energien Projekte in Madagaskar und setzt dabei ein wichtiges Zeichen im Energiemarkt, das auch ausländische Investoren ermutigen soll, die großflächige ländliche Elektrifizierung in Madagaskar anzutreiben.
In Madagaskars ländlichen Regionen haben nur circa 7% der Menschen Zugang zu Strom
Viele Madagass*innen müssen kilometerweit laufen, um ihre Handys aufzuladen. Außerdem bedeutet Strom auch mehr Produktion und eine bessere Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung. Ein Ausbau der Energieversorgung ist daher dringend nötig, jedoch wird der Staatshaushalt durch hohe Subventionen für den größten Stromversorger des Landes belastet. Ein kostenaufwändiger Ausbau des nationalen Stromnetzes ist in weiter Ferne und auch nicht der kosteneffektivste Weg. Madagaskar ist mit über 3.000 Sonnenstunden pro Jahr eines der sonnenreichsten Länder der Welt, weswegen eine dezentrale solare Stromversorgung der ländlichen Regionen nicht nur einfacher, sondern auch günstiger ist.
atmosfair finanziert den Bau und Betrieb von dezentralen solaren Stromnetzen („solare Mini-Grids“) im Südwesten der Insel
atmosfair hat durch einen zinsgünstigen Kredit an die Firmen Anka Madagaskar und autarsys Madagaskar die Errichtung von fünf solaren Mini-Grids maßgeblich mitgeplant und -finanziert. Die Anlagen bestehen jeweils aus einer Solaranlage, einer Lithium-Ion Batterie und einem neuen Stromverteilnetz. Diese Anlagen werden insgesamt circa 20.000 Menschen in zehn Dörfern mit sauberem und günstigen Strom versorgen. In der Diskussion zeigt sich, dass die Dörfer einen wirtschaftlichen Aufschwung erwarten, da endlich die hohen Dieselkosten eingespart werden können, die zum Betreiben von Notstromgeneratoren anfallen.
atmosfair begleitet aktiv die Projektentwickler vor Ort und plant dem Projektpartner Anka Madagascar einen weiteren zinsgünstigen Kredit zu vergeben um sieben weitere Dörfer mit solaren Mini-Grids zu elektrifizieren.
Kurzes Video über den Vorteile der solaren Mini-Grids in Madagaskar (auf Französisch)